Infos: Biogas

Was ist Biogas?

Biogas entsteht als Stoffwechselprodukt von Methanbakterien bei der Zersetzung organischer Stoffe.

Für diesen Prozess können Reststoffe verwenden, wie Klärschlamm, Gülle aus der Landwirtschaft oder „Biomüll“ aus dem Gewerbebereich, Speisereste etc. In der Praxis werden diese Stoffe mit nachwachsenden Rohstoffen von Äckern kombiniert – in erster Linie Mais aber auch beispielsweise Zwischenfrüchte – da nur so eine effiziente Gaserzeugung möglich ist.

Vorteil: Reststoffe können in wertvolle Energie verwandelt werden.
Nachteil: Biogaserzeugung ist flächenintensiv und steht in direkter Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Biogaserzeugung ist also nicht im großen Stil erweiterbar.

Wie wird Biogas verwendet?

Stromerzeugung: Üblicherweise wird direkt am Entstehungsort aus Biogas Ökostrom erzeugt. Die meisten Verstromungsanlagen nutzen Blockheizkraftwerke zur Stromerzeugung. Diese bestehen prinzipiell aus einem Verbrennungsmotor und einem Generator, der elektrische Energie erzeugt. Diese Art der Stromerzeugung ist nicht besonders effizient, der thermische Wirkungsgrad liegt in der Regel zwischen 34 und 55 %. Es entsteht also viel Abwärme, die genutzt werden kann und soll.

Vorteil: Wird das Biogas gespeichert, so kann der Strom punktgenau erzeugt werden und natürlichen Schwankungen bei anderen erneuerbaren Quellen wie Wasser, Wind und Sonne eingesetzt werden.
Nachteil: Nur mit einer guten Nutzung der Abwärme energieeffizient.

Netzeinspeisung

Mittlerweile kann Biogas aus ins öffentliche Gasnetz eingespeist werden. Dafür ist ein aufwändiger Aufbereitungsprozess (Reinigung und Methananreicherung) notwendig, da die chemische Zusammensetzung von Biogas sich von Erdgas unterscheidet.

Vorteil: Örtlich flexiblere Nutzung des Biogases
Nachteil: Aufbereitungsprozess

Biogas und Hafnerbach

Biogas ist also eine sehr wertvolle Ressource, der Flächenverbrauch dafür ist sehr hoch. Biogas sollte daher für Prozesse reserviert bleiben, in denen auf Gas als Rohstoff nicht verzichtet werden kann oder wenn eine kombinierte Nutzung stattfindet, d.h. für die Stromerzeugung und gleichzeitige Abwärmenutzung. Dazu wurde Biogas für Raumwärme auch im Energiekonzept 2018 für Hafnerbach aufgenommen.
Zertifikate für Ökostrom sind sinnvoll, da sie den Ausbau von Ökostrom vorantreiben helfen. Zertifikate für Biogas sind es nicht, da die Ressource wegen des Flächenverbrauchs nicht beliebig zur Verfügung steht. Experten schätzen den gesamt möglichen Beitrag von Biogas auf max. 1-3% des Erdgasverbrauchs. Eine Einspeisung von Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen ins Gasnetz ist zwar sinnvoll, solange es aber nicht deutliche Überschüsse an erneuerbarem Strom gibt, ist die Variante eher theoretischer Natur.

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